Es fängt alles komisch an, wirklich, es will nichts zueinander passen, und ehe man sich versieht, ist man mittendrin; so ist es auch diesmal. Ich sitze vorm Pc und überlege mir, wie ich etwas Sinnvolles schreiben kann, aber mir fällt spontan nichts ein; also warte ich, bis die Muse mich beglückt. Muse, ja, so könnte man es auch nennen oder auch schlicht und einfach Einfall. Zu meinem Bedauern erreicht die Muse mich aber nicht, soviel ich auch warte, soviel ich auch sitze und warte. In meinen Gedanken spielt sich etwas sehr Merkwürdiges ab, sie sind verschwommen und unklar. Langsam, sehr langsam werden sie klarer und immer klarer, bis sie scharf genug sind, so scharf, dass man sich daran schneiden könnte! Was zurückbleibt, ist eine Geschichte, eine Geschichte über ein Abenteuer, wenn man es so nennen kann und will. Dabei geht es um meine Definition von Gut und Böse, Freundschaft und Hinterhalt, Liebe und Hass, Vertrauen und Misstrauen, alles Gefühle, die den meisten von uns bekannt vorkommen oder es erst noch werden, die Glücklichen, die nur Güte, Freundschaft, Liebe und Vertrauen kennen. Wie toll wäre auch dann die Welt, wenn sich alle mögen würden, aber leider, und bitter stimmt der Satz, dass man es nicht jedem recht machen kann; manchmal wünsche ich mir, ich könnte es, oder, dass ich aufwache und merke, dass alles nur ein Traum ist, ein Alptraum, von dem ich dann stolz behaupten könnte, dass ich ihm entgangen sei. Dumm, dass es nicht ein Traum, sondern die bittere Realität und Wahrheit ist.
Meine übrig gebliebene Geschichte aber ist das, worüber ich berichten will. Also lasse ich den Rest weg, das Drumherum und das Wie interessiert im Augenblick nicht; kehre ich zur Geschichte zurück, die so in meinem Kopf verankert ist:
Nicks Erkenntnisse
Nick wacht auf und schaut sich um, ob er noch in seiner Traumatmosphäre ist, aber zum glück befindet er sich zuhause, in seinem Zimmer und auf seinem Bett. Die hellblauen Gardinen sind seid gestern Abend zu. Draußen scheint es noch nicht hell geworden zu sein, so sitzt er auf seinem Bett in tiefster Dunkelheit und denkt noch einmal über seinen Traum nach, seinen Alptraum, um näher zu sein. Nick, der ca. 1.80m große Junge, denkt darüber nach, was er alles im Traum gesehen und erlebt hat, zum Glück ist er aufgewacht. Er erinnert sich nicht allzu gern daran, doch schlafen kann Nick nun nicht mehr sehr gut. Er schläft nicht sehr gern mit diesen Erinnerungen ein. Nick würde, mit seinen durcheinandergeratenen Haaren auf einen äußeren Beobachter verstört wirken. Würde, denn es ist kein Beobachter da, ferner schlafen die übrigen Bewohner des Hauses alle noch.
Nick hatte einen scheußlichen Traum; die Einzelheiten hatten sich sehr eingeprägt, insgesamt hatte er erlebt, der passive, handlungsunfähige Beobachter einer globalen Vernichtung zu sein. Er hatte, aus seinem Standpunkt, einer Klippe eines Bergs mitansehen müssen, wie einige Menschen einer Stadt, die er gut kannte, es war seine Heimstadt Grosad, einfach von seinem Blickwinkel ins nirgendwo verschwanden. Andere, die nicht verschwanden, blieben einfach stehen, starr, unbeweglich und steif für alle Zeit. Nur er, nur er allein wurde, aus seiner Stadt davon verschont zu erstarren. Nick machte eine pause in seiner Rückblende und dachte etwas lange nach. Solche Ereignisse mochte er sich nicht so gern ins Gedächtnis holen, er wusste, dass sich dieser Traum obwohl er sich schon mal wiederholt hatte, immer anders gewesen war, anders an seinem Anfang. Als er es zum ersten mal erlebte, hatte der Traumanfang eingesetzt bei einer Uhr, die rückwärts ging, doch mit jedem Mal fing der Traum später an und endete auch später. So war er in der Lage immer mehr von ihm zu sehen, das Ende allerdings, das kannte Nick noch nicht, er wollte es im Grunde auch nicht kennen.
„Vielleicht ist es besser, dass ich ihn nicht zu Ende sehe, wer weiß wie das ausgeht.“ dachte Nick häufig.
Ganz am Anfang hatte er noch geglaubt, er wäre der einzige, der von dieser Starrheit und Unbeweglichkeit befreit blieb, das, hatte Nick noch bis zum letzten Traum, das er sich Erinnern wollte, gedacht. Trotzdem war es diesmal etwas anders gewesen irgendwie war es schärfer und klarer gewesen, und nun konnte er noch weiter sehen, weiter als er es sich jemals vorgestellt hatte , er sah nun noch andere Personen, - außer sich. Insgesamt konnte er 5 andere Leute zählen, die er nicht sehr deutlich erkennen konnte, die sich zwar zu bewegen schienen, aber zu weit weg oder aber wie gelähmt nur dastehen und zuschauen konnten. Er dachte, dass auch sie darangehindert waren einzugreifen, genau wie er. Es war wie eine unsichtbare Wand, die ihn daran hinderte, einzugreifen ins Geschehen. Er hatte es schon häufig ausprobiert aber war einfach nur vor der Wand abgeprallt, als ob sie aus Gummi wäre. Erstaunt konnte er noch jemand anders sehen, jemand, der mittendrin war, aber sich darüber freute, darüber, dass sie unfähig waren einzugreifen, und diesmal hatte er ihn grinsen sehen, während er auf seine bewegungslosen Eltern zeigte. Nick wusste, dass die nun aschgrauen Gestalten seine Eltern sein mussten, die, die er so gern hatte, diese Statuen sahen genau wie seine Eltern aus und die besaßen die selben Gesichtszüge wie die in denen er schon so oft geschaut hatte. Die Figur die seine Mutter darstellen sollte hatte wie sie ein schulterlanges Haar, doch das war nun grau; wogegen ihres früher hellbraun, ja fast Blond war. Sogar das scharfe und doch meist mild blickende Gesicht schaute nun leer und erschrocken aus, aus ihm war jede Farbe gewichen und ein zementfarbnes Gesicht war zurück geblieben. Seine Mutter war nicht so groß wie er; er schätzte seine eigene Mutter auf 1,75m groß; zu seinem Bedauern musste das Standbild mindestens Ebensogross sein wie seine Mutter. Selbst ihre sonst so scheinenden hellen Augen hatten ihren Glanz verloren. Der Mann neben ihr, den Nick für seinen Vater halten musste sah genau so aus, wie dieser. Nick´s Vater hatte ungefähr die selbe Größe wie er selbst, Nick sah mit betrübten Augen auf die Figur die etwas größer war als die seiner Mutter, diese Statue hatte, so gut er sehen konnte, seine Höhe. Die gleich gestylten Haare wie die seines Vaters waren genau so vorhanden doch aus dem satten braun war ein grau geworden, die milden Grundzüge seines Vaters waren wie hineingeschliffen worden, so genau als wäre die Statue von einem meisterhaften Bildhauer angefertigt worden. Das war aber nicht so, das spürte Nick, er spürte, dass die Statuen da unten seine Eltern sein mussten. Wie war das nur möglich? Fragte sich Nick; Wie!? Er wusste keine antwort. Er würde es vielleicht auch nicht wissen wollen. Nick stellte fest, dass der andere da unten sich wie ein Monster benahm, er konnte es sich anders nicht erklären, wie man bei diesem Anblick lachen konnte. Ferner entdeckte er ein Messer in des Monsters Hand und immer, wenn er versuchte damit auf die Leute einzuhauen, spürte Nick ein Schmerz, es war geradezu unerträglich. Unmöglich es zu beschreiben, krümmte sich Nick vor Schmerz.
‘Ist es nun Wirklichkeit oder träume ich nur’ dachte Nick wieder. Doch das wünschte Nick keinem, selbst seinen Erzfeinden würde er diese Qualen nicht wünschen. Doch er musste sie spüren, zwar nur im Traum musste er sie ertragen und er schrie immer wieder auf, wenn die kalte Klinge die harten Statuen berührte, als ob sie ihn selbst schneiden würde. Plötzlich war im Traum etwas Merkwürdiges passiert; es war etwas heller geworden so wie ein Schein, ein Schein eines Engels, es war so schön, hell und warm, sogar die Kreatur hatte aufgehört mit dem Messer auf die Standbildern einzuhauen und bei Nick wurden die Schmerzen wieder erträglich bis sie ganz und gar verschwanden, er wollte hochschauen doch im nächsten Moment war er wieder zuhause, er war aufgewacht. Nick wusste, dass er morgen bestimmt mehr wissen würde, die Träume waren schon seit fast einem Monat da, und an jedem Tag waren sie aufgetreten. Nick dachte allmählich er wäre in einer Novelle gelandet, wenn nicht alles so realistisch, ja fast real wirkte. Auch heute war Nick verschwitzt aufgewacht, er dachte noch nach, aber einen Augenblick später war er so müde, dass er sich fallenließ und wieder einschlief. Diesmal gab es zum glück keine Fortsetzung, seltsamerweise ereignete sich dieser Traum nur einmal am Tag. Nick würde erst am nächsten Tag aufwachen, ohne etwas anderes geträumt zu haben, und er würde dann in die Schule gehen.
Als Nick am nächsten Tag aufwacht und auf den Wecker schaut, sieht er, dass es kurz nach 7.00 Uhr ist. Er steht auf und macht die Gardinen auf, wie jeden Morgen erwartet er die Sonne oder die Helligkeit des neuen Tages zu sehen, aber diesmal ist es noch finster, und es sieht aus, als ob die Sonne beschlossen hätte heute zu streiken. Nick denkt sich nichts dabei, denn es ist noch Winter und im Januar sieht man die Sonne um 7.00 Uhr nicht unbedingt. Er steigt die Treppe hinunter. Seine Mutter hatte ihm schon sein Frühstück gemacht und sein Vater war schon längst bei der Arbeit, deswegen dachte Nick nicht weiter an seinen Traum, der sowieso nicht real sein konnte. Er frühstückte gut und zog dann Jacke und Schulranzen an. Er dachte mal wieder an seinen heutigen Schultag, erst zwei Stunden Mathe, dann eine Stunde Physik, zwei Stunden Deutsch, und zu guterletzt zwei Stunden Englisch. Hässlicher Traum, ätzender Tag, dachte er, als er sich auf den Weg machte. Er ging vier Straßenblocks weiter, und er war an der Schule. Er hatte im Vergleich zu anderen einen sehr kurzen Schulweg. In der Schule war er nicht der beste, war es nie gewesen. Er war noch überm Durchnitt aber das war schon alles. In der Schule war er nicht sehr bekannt, er kannte die meisten zwar, aber über einem „Hallo“ und „wie geht´s ?“ kam er nie hinaus; außerdem blieb lieber unter sich und pflegte nur wenig Kontakte. Die anderen machten sich auch nicht sehr viel daraus; wozu auch, er war nicht ‚in’; er wollte nicht viel unternehmen und war wenig kontaktfreudig. Man redete ab und an vom Außenseiter in der Schule, entchpechend war auch sein Spitzname, er wurde von allen als ‚Nicki’ bezeichnet, trotzdem war gerne bei Gruppenarbeiten dabei. Ihm persönlich war es egal, was die anderen über ihn dachten, solange er sich selbst helfen konnte. Immer wenn er den Karren im Dreck hatte zog er ihn alleine wieder heraus. Auf Freunde, so dachte er, kann man sich nicht immer verlassen und wenn es mal ernst wird, dann kennt dich keiner. Nur mit Lukas, der Junge war ca.1.85cm groß, also etwas größer als Nick, aber er hatte blonde Haare wogegen Nick´s braun waren, unterhielt er sich sehr gern; auch an diesem Morgen. Trotzdem war Lukas sein Gegenteil, auch das Gesicht war vollkommen anders, Lukas hatte scharfe Gesichtszüge während Nick´s dagegen mild waren, Nick hatte das markante Gesicht seines Vaters geerbt. Lukas war sehr kontaktfreudig, gab auch ab und an Partys bei sich zu Haus, und auch bei allen anderen wurde er gern gesehen, auch bei den Mädchen, so wurde er meistens als ‚Herzensbrecher’ bezeichnet, dies sogar mit Grund, denn er ließ seine Beziehungen ‚erkalten bevor sie anfangen warm zu werden’ so sagte er, wenn man ihn fragen würde ‚Warum?’. An diesem Morgen trafen sie sich, als Lukas seinem Freund ins Gesicht schaute, wusste er, dass etwas nicht stimmen konnte und fragte ihn deshalb:
„Nick, was ist los? Du siehst matt aus. Obwohl du nichts trinkst, ist dein Gesicht kreideweiß, erzähl doch mal was los ist, dann geht es dir bestimmt besser!“
„Du weißt doch; die Alpträume, die ich schon länger habe, es ist immer dasselbe. Alle Ereignisse finden jeden Abend statt, es ist der Horror, sag ich dir.“
„Mann! Du und deine Träume. Seid einem Monat immer die selbe Laie. Mach dir deswegen keinen heißen Kopf. Jetzt lach doch mal wieder und vergiss den Rest!“
Nick versuchte zu lachen, aber es wurde nur ein krampfhaftes Lächeln, und in diesem Moment klingelte es. Er würde sich nun mit Lukas auf den Weg in den Matheraum machen.
Die ersten beiden Stunden ließ Nick über sich ergehen, so machte er es schon mal häufiger, und das machte er heute den ganzen Tag lang, egal ob er anwesend war oder nicht! Sein Geist und seine Gedanken waren woanders, nur nicht in der Schule, er merkte nicht mal, als der Lehrer ihm eine Frage stellte; als der Lehrer nachfragte, entschuldigte er sich damit, dass er leider nicht aufgepasst habe. Der Lehrer kommentierte nur, dass, wenn er schlafen wolle, dann hier der falsche Ort dafür sei und, dass er dann lieber hätte zu Hause bleiben sollen.
Später, nach der Schule, war er mal wieder zu Hause und überlegte, ob an den Träumen was Wahres sein konnte, doch leider kam er allein zu keinem Ergebnis. Den Tag verbrachte er wie immer Fußball spielen draußen und später Fernsehen. Am Abend, nach dem Essen, ging er schlafen, und er war sich im klaren, dass er wieder von demselben träumen würde. Zu seinem Unglück bewahrheitete es sich, er träumte denselben Traum, aber diesmal waren die anderen Leute deutlicher zu erkennen, er konnte zwei Jungen und drei Mädchen außerhalb der ‚Mauer’ erkennen. Doch auch heute schaffte er es nicht, nach oben zu schauen, um das Licht, welches von oben strahlte zu erkennen. Neueres erkannte er nicht, auch die Gesichter waren nicht besser zu erkennen und unscharf. Alles verblasste, als er mal wieder verschwitzt aufwachte. Der Wecker zeigte auf 5.00Uhr morgens. Nach einer Viertelstunde war er, von der Müdigkeit überwältigt eingeschlafen. Nick wachte um 7.00Uhr wieder auf und stand vom Bett auf um sich anzuziehen. Auch diesmal öffnete er die Gardinen, und auch diesmal schien die Sonne nicht, nachdem er sich angezogen und nach unten gegangen war, um zu frühstücken. Nachdem auch das erledigt war zog er den Ranzen an und begab sich mal wieder in die Schule; währenddessen dachte er darüber nach, was passieren könnte, wenn ihn sein Religionslehrer nach den Hausaufgaben fragen würde und er sagen müsste, dass er sie nicht gemacht hätte; vielleicht würde er sagen, er hätte sie zuhause liegen lassen, was gelogen war, denn er hatte sie schlicht und einfach nicht gemacht. Auch heute traf er Lukas vor der Schule, dieser kommentierte:
-„Du siehst fast wie gestern aus, nur die Blässe ist etwas verschwunden.“
-„Ich habe wieder denselben Traum gehabt, ich glaube langsam, dass es ein Fluch ist, der auf mir lastet!“
- „Quatsch, sieh dir vor dem Schlafen gehen keine Horrorfilme mehr an, dann träumst du auch nicht mehr von so etwas!“
- „Du weißt genau, dass ich Horrorfilme nicht ausstehen kann!“
- „Ja, das ist ja das, was nicht passt, du kannst dir nichts anschauen, was du nicht verstehen kannst.“
- „Tja, was soll ich machen, es ist eine echte Qual, immer wieder den selben Alptraum zu haben.“
Das Gespräch stockte, denn nun klingelte die Schulklingel, und alle verschwanden in den Klassenräumen. Auch Nick verschwand im Religionsraum. Sie würden, heute versuchen, das Theodizee Problem zu verstehen. Nach der Hälfte des Unterrichts kam der Lehrer auf die Hausaufgaben zurück:
-„Nun zu den Aufgaben; Nick, könntest du das vorlesen, was du zu Aufgabe Eins geschrieben hast?“
-„Tut mir leid, aber ich habe es vollkommen vergessen.“
-„Nun gut, das zieht zwar deine Note etwas runter, aber ich muss mich nicht darum kümmern, es ist ja nicht meine Note, die du da gerade verschlechterst, aber bitte nur zu, mach nur weiter so.........................“
-„Was ist los, Herr Schmitz?“
Aber Herr Schmitz konnte irgendwie nicht antworten, er saß nur starr da auf seinem Stuhl. Andere in der Klasse gingen nach vorn, aus Neugier, um zu sehen, was mit Herrn Schmitz los war, doch auch sie blieben mitten in der Bewegung stehen. Andere lachten, als sie es sahen, denn sie dachten die anderen würden absichtlich in ihren Bewegungen innehalten, aber nicht sehr lange, denn auch sie erstarrten. Alle in diesem Raum erstarrten, alle außer Nick; nur er konnte sich noch frei bewegen. Als es ihm bewusst wurde, wurde Nick kreidebleich, als wäre er eine Leiche, er dachte an seinen Traum, der irgendwie wahr wurde. Obwohl er es nicht fassen konnte: irgendwie fühlte er sich schuldig, als ob er daran schuld wäre, aber er wusste genau, dass er es nicht war; er wusste nicht mal, ob jemand daran schuld war, aber wenn, dann bestimmt nicht er. Panisch ging er in den Korridor, aber auch da herrschte Stille, Totenstille, er ging in andere Räume, und überall dasselbe: alle starr und unbeweglich. Nick flüchtete praktisch aus der Schule, nach Hause, dachte er; nur nach Hause! Als er zu Hause ankam, war alles gleich, auch seine Mutter, war der Erstarrung nicht entgangen, sie saß da auf dem Stuhl hatte noch den Kartoffelschäler in der rechten die Kartoffel in der linken Hand; keiner, so dachte er, war der Erstarrung entkommen. Als er sich umschaute merkte Nick, dass der Pc an war und dass neue E-Mails vorhanden waren; doch wer war noch in der Lage, E-Mails zu schreiben? Nick setzte sich hin und bemerkte, dass der Brief an niemand Bestimmten gesendet wurde, es wurde einfach an alle verfügbaren Adressen verschickt. In dem Brief stand auch kein Absender, nicht einmal eine elektronische Adresse. Der Brief schien von nirgends zu kommen einfach aus dem nichts aufgetaucht. Er hatte folgenden Inhalt:
__________________ WICHTIG, WICHTIG _________________________
__________________ SEHR DRINGEND _________________________
An alle Leser:
Wir haben eine schwere Zeit vor uns, und wir sind wenige, deswegen bitte ich hiermit alle, die in der Lage sind, diesen Brief zu lesen, in die Zeusstrasse 6 zu kommen.
Alle werden schon dringend erwartet.
Außerdem bitte ich um Beeilung, lasst alles stehen und liegen, es ist wichtiger der Erstarrung zu entkommen als alle glauben.
Euer hochgeschätzter
Prof.
Mehr war von dem Namen nicht zu erkennen, denn dieser sah aus wie eine Elektronische Unterschrift . Nick wusste zwar nicht, was er davon halten sollte, aber er beeilte sich, einen Rucksack zu erstellen. Er wollte auch sehr gerne denjenigen sehen der diese E-Mail verfasst hatte. Nick packte ein paar Lebensmittel und den Stadtplan ein und ging los. Etwas anderes war nicht zu tun, und er wollte nicht untätig dasitzen, deswegen machte er sich auf den Weg. Er dachte nach, wo war die Zeusstrasse 6; er wusste, sie war nicht sehr weit entfernt, und er schaute auf den Plan. Ganze vier Kilometer entfernt von seinem Standort, unter normalen Umständen kein Problem. Doch in diesem Augenblick war die Stadt tot; nichts regte sich, und er musste ganze vier Kilometer zu Fuß laufen. Bis zur nächsten Ecke hin ging er zu Fuß und was er sah war einfach erschreckend. Alle die sich auf der Strasse aufgehalten hatten waren grau und erstarrt wie Statuen. Nicht nur die Menschen, nein auch die Tiere waren erstarrt, auch der kleine Hund der sein Bein hochgehoben hatte um seine Notwendigkeiten zu verrichten wich nun eine in der selben Stellung stehenden Statue und die Frau die vor einem Augenblick noch von ihrem Kind auf ein Schaufenster aufmerksam gemacht wurde starrte in das Schaufenster ohne wirklich etwas sehen zu können, denn auch in diesem Fall war ihr Körper ihrem Ebenbild gewichen, ein Ebenbild ohne leben und grau; ihrem Kind erging es nicht besser er hatte sich wahrscheinlich darüber erschreckt, dass seine Mutter grau wurde und fing an zu weinen und genau so stand seine Statue da als ob sie einen endlosen Schrei abgeben würde. Währenddessen überlegte er noch, wieso die Leute um ihn herum erstarrt waren und wieso er nicht auch wie sie erstarrte, plötzlich traf er eine Person ,die nicht erstarrt war; noch nicht. Nick erfreut darüber ging hin, aber als der alte Mann, mit ergrautem Haar und tief blickenden Augen, ihn auf sich zukommen sah, rief er:
„Geh, komm mir nicht zu nahe, lauf in den nächsten Abwasserkanal und steig´ hinunter, sonst wirst auch du erstarren, geh, oder du wirst genau so verloren sein wie ich!“
„Wieso?“
„Geh, du wirst sonst erstarren! Selbst ich habe nicht genug Kraft, um die Zeit normal laufen zu lassen, ich fange an zu erstarren. Geh, solange die Macht noch mit mir kämpft, begib dich zu dem nächsten Abwasserkanal den du finden kannst und steig dort hinunter; dort wirst du dich leichter bewegen können, lauf zum Professor und sage ihm, dass Cornelius es nicht geschafft hat und der Macht unterlag.“
„Nein, kommen sie mit, wir können es gemeinsam schaffen!“
„Red keinen Unsinn Junge, ich werde nichts mehr schaffen, ich bin verloren nun lauf.“
„Nein, Sie werden mitkommen!“
Mit diesen Worten packte er den Mann und zog ihn mit sich. Im Gehen sagte der Mann zu ihm:
„Lass mich los, Junge, sonst wird es unser beider Verderben sein.“
„Nein! Sie kommen mit!“
„Sei vernünftig! Selbst du hast nur eine kleine Chance, wenn du alleine gehst. Zu zweit können wir es unmöglich schaffen bis zum Professor zu kommen.“
„Doch das können wir, wenn wir es nur wollen!“
Inzwischen hatten sie einen Abwasserschacht gefunden, und Nick dankte dem Himmel, dass seine Karte auch einen Abwasserplan hatte. Sie würden genau vor dem Haus in der Zeusstrasse 6 hinausgelangen können. Nick musste den Mann nicht länger ziehen und schieben, inzwischen kam er freiwillig und doch zügig mit. Nick versuchte, ihm Fragen zu stellen aber er wurde einfach aufgefordert, still zu sein, der Mann sagte nur, dass er alles zur rechten Zeit wissen würde. Damit musste sich Nick zufrieden geben, denn der Mann machte ihm deutlich, dass er nichts aus ihm würde erfahren können. Nach etlichen Biegungen und Abzweigungen kam Nick an eine Stelle, von der er dachte, es wäre die Richtige und er sagte:
„So, da wären wir, wir sind genau unter der Zeusstrasse, genau vor dem Haus mit der Nummer 6. Steigen wir auf!“
„Ja, steigen wir auf, denn hier ist die Gefahr nicht so groß.“
„Gut! Wollen Sie Vorrangehen?“
„Nein, steig du zuerst auf.“
Nick stieg auf und öffnete den Abwasserdeckel. Sie standen vor einem mehrstöckigen Haus, dessen Fassade schmutzig grau war und in einem sonst viel grünerem Viertel als das wo Nick wohnte, so fand er es wenigstens. Überall standen prächtige Bäume und Blumen, doch der Umstand, dass keiner außer ihnen beiden vielleicht es bewundern konnte, stimmte ihn irgendwie traurig, denn alle Tiere in den Bäumen hatten aufgehört zu Leben auch auf den Bäumen konnte man bei genauerer Untersuchung merken, dass auf manchen Bäumen kleine Vogelartigen Statuen erkennen. Auf einem sah man, dass es keine Statuen waren, denn ein Eichhörnchen war am Baum zur Statue geworden und hing mit seinen Krallen daran fest. Nick ging an die Tür und klopfte. Kurz danach wurde ihnen geöffnet und sie wurden von einem Mann im Anzug, offensichtlich ein Butler, gebeten einzutreten. Nick und Cornelius traten ein. Nick schaute sich um, und sah ein Gemälde an der Wand an, ein schönes Gemälde fand er, es zeigte eine tolle Landschaft in sattem Grün und Braun und hellem Blau. Auf der Landschaft spielten, so glaubte Nick, Kinder Nick zählte insgesamt 6 Kinder oder Personen.
Sie wurden nach kurzer Wartezeit im Flur in ein anderes Zimmer gebracht, auf einem schwarz-ledernen Sofa saß ein Mann der ihnen Bedeutete sich hinzusetzen, und sie nahmen auf dem gegenüber liegenden grünen Sofa Platz. Der Mann gab Cornelius die Hand und sprach dabei:
„Cornelius, es ist lange her, dass ich dich gesehen habe. Wie ich sehe hast du einen neuen Schüler.“
„Nein da irrt ihr Euch, ich habe mehr einen neuen Zaubermeister gefunden.“
„Tatsächlich!?“ sagte der unbekannte Mann dessen Haare schon komplett weiß waren, seine Gesichtszüge waren scharf und wiesen schon einige Falten auf, vielleicht war er von der Zeit gekennzeichnet, trotzdem blickten seine Augen anders, sie waren anders als der Körper mit einer schier unerschöpflichen, fast Jugendlichen Kraft versehen.
„Was?!.“ sagte Nick erstaunt.
Aber der Mann fuhr fort:
„Dieser Junge rettete mich vor der ‚Macht’, ohne selbst Schaden zu nehmen.“
„Unglaublich!“ stieß der andere kurz hervor.
„Ja, das ist wahr, und er hat mich vor der Erstarrung bewahrt.“
„Unmöglich, solche Macht kann fast kein Sterblicher haben.“
„Und doch ist es wahr, als er mich berührte, durchfuhr eine unglaubliche Kraft meinen Körper; diese Kraft hat mich vor der Erstarrung bewahrt.“
Nun wendete sich der andere Nick zu, der nicht recht wusste, was er davon halten sollte. Machte der Mann nur Spaß und der andere auch oder war es ernst gemeint und in ihm sollte eine ungeahnte Kraft stecken. Bevor Nick sich etwas darauf hätte reimen können wurde er von dem immer seltsamen werdenden Mann gefragt:
„Wie heißt du, Junge?“
„Nick.“ sagte er und schloss das vor staunen noch offene Mund.
„Nun ja Nick, und was machst du?“
„Ich sitze hier und bin völlig durcheinander, aber sonst gehe ich zur Schule.“
„Schüler also?“
„Ja.“
„Nun gut Nick, ich bin wie du vielleicht schon vermutet hast der Professor.“
„Haben sie mir etwa eine E-Mail geschickt Professor??“
„Ja so könnte man es nennen. Man nennt mich hier nur Professor Nicolay.“
„Nicolay?“
„Ja, Nicolay Ley Zodicus.”
„NICOLAY LAY ZODICUS????????!!!!!!” rief Nick.
„Wieso ist es ungewöhnlich?“
„Nein, Entschuldigung, ich hatte einen Urahnen, der auch so hieß, aber unsere Familie hat ihn nie richtig gekannt, er hatte nur ein Kind der Cholas Zodicus hieß. Cholas wiederum war der Vater meines Vaters Hans gewesen. Ich heiße auch Zodicus. Aber sie können dieser Urahne unmöglich sein. Was unterrichten sie eigentlich?“
„Ich unterrichte Magie!“
„Magie, warum auch nicht, jemand muss das ja unterrichten...aber sagen Sie mal, wollen sie, dass ich das glaube? Es gibt keine Magie.“
„Und ob es sie gibt. Nein, warum glaubst du, dass es keine Magie gibt, obwohl ich es dir erzähle, glaubst du ich würde meine Verwandten belügen.“
Nick hatte sich ein Glass voll Wasser geschnappt, das der offensichtliche Butler ihm gebracht hatte und trank daraus, als der Prof. anfing zu reden. Als er endete, spuckte er das Wasser aus, verschluckte sich und keuchte:
„Sie wollen mir wirklich erzählen wir seien Verwandte und dass Sie älter sind als 200 Jahre? Wie, glauben Sie soll ich das bitte glauben?“
„Cholas war mein einziger Sohn, das stimmt; nachdem meine geliebte Frau Sarah starb, habe ich niemals wieder geheiratet. Mein Sohn allerdings hat eine Frau geheiratet, die Sofia hieß.“
Nick schaute ihn entgeistert an, und stammelte:
„Sie, Sie sind wirklich Cholas Vater und mein Ahne?“
„Ich glaube, dass es durchaus so angenommen werden kann.“
„Wie soll ich das verstehen, wenn sie der Vater meines Urgroßvaters sind, warum ist er dann schon tot und sie nicht; nicht, dass ich mich nicht freuen würde, aber es ist für mich unbegreiflich, wie das möglich ist.“
„Lass mich versuchen, es zu erklären. Es ist so: Wir Zodicus haben als Vorfahren alle, auch ich und Du, den Gott Dyegram. Er ist zwar der mächtigste unter den Göttern, aber er kannte durchaus auch irdische Gelüste. Er verliebte sich in unsere Vorahnin Carla Zodicus. Er stieg von seinem Himmlischen Thron herab auf die Erde und zeugte mit ihr ein Kind. Das Kind war ein Halbgott, wie wir ihn nannten, doch er war sterblich und auch nicht. Sagen wir, er konnte getötet werden. Als die anderen Götter dies bemerkten, begannen sie, ihn zu bekriegen, schließlich bezwangen sie Dyegram, und er wurde gezwungen, als Sterblicher zu leben und zu sterben. Seine göttliche Gemahlin hatte, trotz alldem was er ihr angetan hatte, Mitleid mit ihm und verkündete : >Alle 200 Jahre wird einer deiner Nachkommen länger leben als die Normalsterblichen, er wird sehr lange leben und wird mitansehen müssen wie alles, was er gern hat, um ihn herum zerfällt, während er weiterlebt, aber er wird auch deine göttliche Kraft erben, um mich an dich zu erinnern.< Ich bin genau wie Du, ich habe die gleiche Kraft in mir, wie die, die in dir schlummert, Nick. Wir bezeichnen uns selbst als die Zweihunderter, weil wir alle im Rhythmus von 200 Jahren geboren wurden.“
„Einfach unglaublich, ich soll der nachkomme eines mächtigen Gottes sein? Ich fasse es nicht!“
„Ja, ich weiß zwar nicht wieso, aber Deine Aura ist stärker als meine, Du scheinst noch mehr, andere Kraftquellen zu haben als ich, Nick!“
„Wieso glaubt ihr das?“
„Weil ich meine Kraft nicht mit jemanden teilen kann, Nick.“
Nick blieb einfach still. Das, was er erfahren hatte, hatte ihn einfach umgehauen, und er musste es erst noch verarbeiten. Nach einer kurzen Schweigezeit schaute Nick hoch und obwohl er etwas müde war, fragte er einfach:
„Professor?“
„Was ist Nick? Hast du noch fragen?“
„Ja. Erstens: Wer sind Nephistos und Chaak? Zweitens: Bin ich als einziger hier? Drittens: Wen habe ich da gerettet?“
„Langsam, langsam. Also Nephistos und Chaak sind zwei Götter. Sie sind zwei Kinder Dyegrams, als er noch mit seiner göttlichen Gemahlin zusammen war. Nick, du bist nicht alleine hier, es sind noch an die zwanzig andere Personen hier, die es bis hierher geschafft haben. Die meisten sind normale Menschen die sich zu sehr gefürchtet haben und sofort hierher aufgebrochen sind, als sie meine Nachricht bekamen. Es gibt allerdings unter ihnen 5 Personen die durchaus als übernatürlich bezeichnet werden können. Und die Person, die du da gerettet hast heißt wie du gehört hast Cornelius. Nun, Cornelius ist so etwas wie ein Magier, allerdings sind seine Fähigkeiten etwas begrenzt. Trotz allem ist er sehr Mächtig, gemessen an uns besitzt er jedoch nichts was wir nicht auch könnten, denn wir übertreffen ihn um einiges. Er ist so kann man sagen ein sehr guter Freund. Du aber übertriffst sogar mich um einiges ich weiß es zwar nicht genau um wie viel, denn deine Fähigkeiten müssen erst noch Trainiert werden. Aber ich glaube für heute ist es genug, Morgen ist auch noch ein Tag und du brauchst erst mal Ruhe um das, was du gehört hast zu verarbeiten.“
Der Professor klingelte mit einer kleinen Glocke und der Butler, ein schon älterer Mann mit langsam ergrauendes Haar kam herbei. Der Professor teilte ihm mit:
„Zeige diesem jungen Mann hier seinen Zimmer bringe ihn in zur Sektion 2C, Zimmer 34.“
„Jawohl.“
„Geh mit ihm Nick er wird dir zeigen wo du dich ausruhen kannst.“
Nick stand vom Sofa auf nahm seine Sachen mit und ging hinter dem Mann her. Nick ging durch mehrere Hallen allerdings in die entgegengesetzte Richtung des Vordereinganges. Nick kam von Süden her jetzt bewegte er sich weiter nach Norden, weiter in das Haus hinein. Schließlich standen sie vor einer Treppe und stiegen in den zweiten Stock. Dort angekommen gingen sie durch eine offene Tür und einen Korridor entlang. Vor einer Tür blieb sein Führer stehen und öffnete sie. Die Tür hatte eine goldene 34 vorne drauf. Nick trat ein und der Diener ging und machte die Tür hinter sich zu. Nick schaute sich um. Das Zimmer war ein recht großes Zimmer. Mehrere Fenster sorgten am Morgen für Licht abends wurden die Lampen eingeschaltet. Nick fragte sich wie das Licht brennen konnte ohne, dass jemand in den Kraftwerken arbeitete. Nick bemerkte rechts von ihm an der Wand ein riesiges Bücherregal, vollgestopft mit unzähligen Büchern. Vor ihm war ein ebenhölzerner Tisch rundum waren Stühle aufgestellt, insgesamt 8. Der Raum sah mehr aus, wie ein Konferenzsaal aus, links von ihm waren Zwei Türen. Die rechte führte in einem kleinerem Raum mit zwei Fenstern und einem sehr großem Bett. Die linke führte in einem Badezimmer. Nick war so müde, dass er sich hinlegte auf das riesige Bett und wollte bald eingeschlafen. Doch nach kurzer Zeit klopfte es an die Tür. Nick dachte sich, dass er heute wohl keine Ruhe finden würde oder, dass der Professor vergessen hätte ihm etwas zu sagen. Er schleppte sich zur Tür und öffnete sie. Schon wollte er sagen: Haben sie vergessen mir etwas zu erzählen Professor? Aber in diesem Augenblick kamen 5 andere Jugendliche ins Zimmer. Nick blieb an der Tür als alle schon eingetreten waren, bis ein Junge sagte:
„Schaut mal, der ist an der Tür kleben geblieben.“
Nick ignorierte es und machte die Tür zu. Er schaute sich alle 5 Jugendliche an die alle ungefähr in seinem Alter waren, ca. 17 Jahre. Als er alle angemustert hatte, fragte er:
„Was...“
„Nicht was, sondern wer? Also ich heiße Deago.“ sagte der Junge der eben die andere Bemerkung gemacht hatte.
„Ich bin Gregor.“ sagte der Junge rechts von Deago.
„Mein Name ist Melanie“ sagte das Mädchen rechts von Gregor.
„Ich heiße Susanne.“ sagte das Mädchen links von Deago.
„Mich nennt man Angelika“ sagte das Mädchen rechts von Melanie.
„Und wie heißt du?“ fragten alle im Chor.
„Nick.“ Antwortete Nick einfach, der viel zu erstaunt war um etwas anderes zu sagen.
„Was das was anbetrifft: Wir waren alle nur Neugierig zu erfahren wer der Neue ist der angekommen ist. Also haben wir den Butler gefragt wo der Neue untergebracht wurde und er sagte: >Sektion 2c, Zimmer 34.< und so sind wir nun hier.“ Sagte Deago ganz gelassen.
„Man da haben wir wohl einen neuen Magier bekommen was?“ sagte Deago.
„Magier? Was meinst du damit?“ fragte Nick.
„Angelika, erklär´s ihm, das kannst du am besten.“ Sagte Deago zu Angelika.
„Die Sektion 2c ist ausschließlich für Magier oder Zauberer gedacht. In den Zimmern dürfen sich ausschließlich Magier oder Zauberer aufhalten. Sag bloß, du hast die Buchstaben an der Tür nicht gelesen?“ fragte Angelika.
„Nein, die Tür war offen. Ich konnte sie nicht lesen.“ Antwortete Nick.
„Nun gut, alle anderen Räume die keine Aufenthaltszimmer sind, sind Magiezimmer; dort wird Magie geübt.“ Erklärte Angelika weiter.
„Woher weißt du das?“ fragte Nick erstaunt.
„Ich bin in der selben Branche wie du tätig. Ich bin eine Zauberin.“ Antwortete Angelika gelassen; wahrend sie komische Bewegungen vollführte. Als nichts geschah sagte sie:
„Mist, du musst ein guter Zauberer sein, wenn du Zaubersprüche mit Gedanken abwehren kannst.“
„Wieso, hast du etwa versucht mich zu verzaubern?“ fragte Nick etwas böse schauend.
„Ich habe es wenigstens versucht, aber eine Handzauberin kommt mit einem Gedankenzauberer nicht nach.“ Sagte sie etwas enttäuscht.
Nick überlegte und sagte schließlich:
„Sagt bloß, ihr seid alle Magier!“ sagte Nick.
„Nicht ganz, ich bin ein Schwertkämpfer auf Station 3b, Gregor ist ein Axtkämpfer auf Station 4a, Melanie ist ein Bogenschütze auf der Station 1d, Susanne ist ein Druide auf Station 5d und Angelika ist eine Zauberin auf Station 2c; wie du.“ Sagte Deago zu Nick aber auf alle anderen nacheinander deutend.
Nachdem Deago dies gesagt hatte ging die Tür auf; die anderen bis auf Angelika bekamen irgendwie Angst. Nick stand mit dem Rücken zur Tür, er konnte nicht sehen wer hinein kam. Als er sich umdrehte schaute er auf den Professor, der sehr verärgert aussah. Nun verstand Nick warum alle ängstlich wurden außer Angelika. Sie durfte sich, im Gegensatz zu den Anderen, hier aufhalten. Der Prof. sagte sichtlich verärgert:
„Wusste ich es doch, also ihr könnt nichts befolgen was ich euch sagte. Ich erinnere mich gesagt zu haben, dass alle sich nur in ihren Stationen aufzuhalten haben. Nun finde ich euch alle hier. Könntet ihr so freundlich sein und mir erklären, was ein Bogenschütze, ein Schwertkämpfer, ein Axtkämpfer und ein Druide hier auf der Magiestation zu suchen haben? Stellt euch vor, bei einer Magieübung würde etwas schief laufen; die Magier können sich schützen, so neu sie auch sind; wir dürfen noch keine starken Zauber benutzen, nicht hier im Haus, aber diese Zauber reichen aus um alle anderen ernstlich zu verletzen. Es hat schon seine Gründe, wieso ihr auf eure Stationen bleiben sollt. Nun kommt mit, die, die nicht hergehören“
Nach diesen Worten wollte er einen der anderen anfassen. Nick war mit dieser Moralpredigt nicht einverstanden gewesen, denn schließlich wollten sie nur wissen wer er war; er fühlte etwas in ihm aufkommen und plötzlich hielt der Professor erstaunt inne, als ob er an eine Wand gestoßen wäre und schaute sich um. Als er das zornige Gesicht Nicks erblickte fing er an zu lachen, alle anderen schauten sich Nick an und lachten auch; Nick war knallrot geworden und schnitt eine fürchterliche Grimasse. Als ihm das bewusst wurde, lief er noch röter an, wenn dies noch möglich war. Schließlich hörte der Professor auf zu lachen und sagte vergnügt:
„Ja, du wärst in der Lage alle von ihnen zu schützen, diesmal will ich ein Auge zudrücken. Das dies aber nicht zur Gewohnheit wird, denn Regeln sind dazu da, dass man sich daran hält. So wird Chaos vermieden. Also ich muss mich um etwas anderes kümmern. Eigentlich hättet ihr eine Strafe verdient, aber ich will mal nicht so sein. Bleibt nur nicht zu lange hier, unser Meistermagier muss sich erholen.
Mit diesen Worten ging er wieder zur Tür hinaus.
„Wie hast du das gemacht.“ Wollten die anderen wissen.
„Ich weiß es nicht, es gefiel mir nur nicht, dass der Professor euch eine solche Predigt hielt, obwohl er eigentlich recht hatte sie zu halten.“ Sagte Nick nur.
„Ach, es war nur zufällig und ich dachte es wär gewollt.“ Sagte Deago.
„Unfassbar, mein Lehrer der Magie, Prof. Hoblin, sagte mir, dass das möglich wäre, doch ich habe es nicht geglaubt, nun muss ich es wohl glauben.“ Sagte Angelika immer noch erstaunt.
„Nun machen wir uns lieber auf den Weg in unsere Quartiere, sonst holt er die Strafe noch nach.“ Sagte Melanie endlich und alle lachten.
Schließlich war Nick alleine im Zimmer und er überlegte was er als nächstes tun wollte und beschloss, das wieder aufzuholen was er verpasst hatte: den Schlaf. Nick legte sich hin und hatte zum erstenmal seid einem Monat keine Alpträume.
Übungen
Nick wachte auf als es klopfte. Müde stand er auf und ging zur Tür. Als er sie öffnete stand Professor Nicolay davor und sagte zu Nick:
„Los, steh auf. Du hast heute viel zu tun. Wir müssen dich dazubringen, dass du deine magischen Fähigkeiten bewusst einsetzt, nicht zufällig wie Gestern.“
„Moment ich ziehe mich sofort um.“
Mit diesen Worten machte Nick die Tür zu und erst jetzt merkte Nick erst, dass er einen Schlafanzug trug. Merkwürdig, dachte er, ich erinnere mich nicht daran es angezogen zu haben. Während Nick noch am Überlegen war klopfte es noch mal. Nick ging wieder hin und der Professor war immer noch vor der Tür, Nick bemerkte:
„Professor! Warum stehen sie noch hier draußen, ich habe sie doch gebeten einzutreten.“
„Nun ja, du hast zwar nicht gesagt ich möge eintreten und wenn, wie soll ich eintreten, wenn du die Tür hinter dir schließt?“
„Habe ich es etwa vergessen, liegt wahrscheinlich daran, dass ich noch so müde bin.“
„Aber nun zieh dich schnell um. Wir haben viel zu tun.“
Nick zog sich um und einige Augenblicke später waren sie draußen auf dem Korridor. Sie gingen an vielen Türen vorbei, bis der Professor vor einer stehen blieb, sie öffnete und sagte:
„Nick, hier wirst du deine nächsten Tage verbringen.“
„Was vor so vielen Büchern, das ist fast so wie in der Schule.“
„Das hier ist Schule. Eine Schule, die dir das leben retten kann. Studiere diese Bücher und probiere die Zauber ruhig aus, aber probiere sie nicht an mich oder wen auch immer du hier siehst aus, verstanden.“
„Ja, ich soll sie an keinen von uns einsetzen.“
„Gut. Arbeite dich durch fang bei a an bis c, wenn du fertig bist versuche mich zu rufen.“
„Ist gut, ich werde es versuchen.“
Mit diesen Worten verließ der Professor den Raum und ließ Nick allein mit den Büchern. Nick nahm das erste Buch heraus und las den Titel: Alles was ein Lehrling wissen sollte. Lustig dacht Nick und fing an zu lesen. Als er fertig war versuchte er eine Formel zu benutzen, eine Formel um sich zu entspannen und um sich zu konzentrieren. Er versuchte es, aber es klappte nicht direkt sondern erst nachdem er es ein paar mal versuchte. Schließlich erinnerte er sich an seinen Rucksack, den er noch im Zimmer liegen hatte. Doch im Moment war er so beschäftigt, dass er es wieder vergaß. Er las die ganzen Bücher von a bis c durch und rief schließlich nach dem Professor. Doch der kam nicht egal wie laut er ihn auch rief.
Nick wollte schon aufhören, aber er überlegte noch mal: er sagte ruf mich vielleicht muss ich ihn anders rufen aber wie? Schließlich fiel ihm etwas ein, was in einem Buch drinstand. Es hieß, das man auch jemanden nur mit Gedankenkraft rufen konnte: Nicht mit der Stimme soll ich ihn rufen, sondern mit den Gedanken. Nick konzentrierte sich und plötzlich schien er ein Ansprechpartner zu haben:
„Professor, ich bin fertig.“
Auf der anderen Seite antwortete jemand:
„Ist gut, ich komme sofort. Ich will sehen wie weit du mit deinen Studien voran kommst.“
Nach einer kurzen Zeit kam der Professor durch die Tür. Nick fragte ihn sofort:
„Habe ich wirklich mit ihnen gesprochen?“
„Mit wem denn sonst, etwa der Weihnachtsmann? Natürlich hast du mit mir geredet, sonst wäre ich nicht hier. Wie kommst du denn voran? Fällt es dir schwer oder eher leicht zu verstehen was in den Büchern steht?“
„Ich glaube eher leicht, bis jetzt.“
„Nun ja, da wird sich so schnell auch nichts ändern. Aber ich möchte, dass du mit jemand anders zusammen lernst, der nicht so rasch versteht. Würdest du mir diese Bitte erfüllen?“
„Natürlich, ich will helfen so gut ich kann.“
„Gut, versuchen wir es. Doch vergeude nicht zuviel Zeit mit unnötigen Dingen, denn die Zeit läuft uns sonst davon und Zeit ist das wovon wir am wenigsten haben. Angelika, könntest du bitte herein kommen.“
Angelika betrat das Zimmer. Nick glaubte es nicht, sollte sie etwa der jenige sein, der nicht so rasch versteht? Nick staunte. Schließlich sagte der Professor:
„Nick sieh zu, dass du ihr das beibringst wozu ich nicht in der Lage war.“
„Was genau soll ich ihr denn beibringen? Sie ist länger hier als ich“
„Sie wird von etwas behindert. Ich will das du versuchst ihre Blockade zu beseitigen aber, wenn du siehst, dass du es nicht schaffst, dann hör lieber auf. Sie kann nicht mit den Gedanken kommunizieren. Ich weiß das sie es kann, sie muss sich nur etwas mehr anstrengen und dann schafft sie es auch bestimmt.“
„Ich werde versuchen sie nicht zu enttäuschen.“
„Das glaube ich dir“ sagte der Lehrer.